„Wir sind für Sie da.“
Deutsche Post DHL.
Samstagmorgen treffe ich beim Einkauf meine Freundin und Kollegin Susanne vor der „Backstube“ in unserem Viertel. „Wir sehen uns heute Abend“, begrüßt sie mich, „die Lesung beginnt um neunzehn Uhr im Kleinen Theater.“ Auf meinen fragenden Blick fügt sie hinzu: „Ich hatte dir letzte Woche die Einladung mit einer Freikarte geschickt.“ Nun bin ich überrascht. Eine Einladung – und sogar mit Freikarte!? „Ach, mal wieder die alte Tante Post.“ Susanne seufzt. „Macht nichts“, winkt sie ab, „du stehst auf der Gästeliste und kommst einfach rein.“
Dank der zufälligen Begegnung mit Susanne komme ich am Abend in den Genuss ihrer Vorstellung. Und am Montag liegt der besagte Brief mit der inzwischen erledigten Freikarte in meinem Postkasten. Die Anschrift auf dem Kuvert ist mit einem dieser praktischen und wieder ablösbaren Zettel überklebt. Darauf etwas gequetscht die Mitteilung: „Sendung nachadressiert wegen unkorrekter Anschrift. Bitte Absender verständigen. DP/BZ 28. Ermittelte Anschrift Hollerstr. 23, 28203 Bremen.“ Ich löse den Zettel ab und lese darunter stehend meine von Susanne geschriebene Anschrift: Hollerstr. 23, 28203 Bremen. What’s that?!
Nachmittags Besuch am Schalter des DHL-Shops in meiner Straße mit der Bitte um Aufklärung. Die Dame mit dem gelben DHL-Emblem auf der Bluse ist gerade mit dem Kaffeeautomaten beschäftigt und versteht „die Aufregung“, wie sie es nennt, nicht. „Aber Sie haben den Brief doch bekommen“, wehrt sie mein Erstaunen lapidar ab. Dann muss sie sich rasch um ihre vom Überlaufen bedrohte Kaffeetasse kümmern. Darauf zu lesen der Slogan: „Wir sind für Sie da – Deutsche Post DHL Group“.